Ferne Ufer

Diana Gabaldon (deutsch von Petra Hrabak, Sonja Schuhmann und Barbara Steckhan)

1075 Seiten geballte Lust, Exotik und Tragödie und keine einzige Seite Langeweile. Ein Grund, warum ich der Highland-Saga verfallen bin: es ist immer etwas los. In Teil drei ist zeitweise so viel los, dass ich dankbar für die fast angsteinflößende Dicke des Buches war. So hatte ich wenigstens zwischen den aufregenden Passagen genug Zeit zum Verschnaufen.



Claire macht sich gemeinsam mit ihrer Tochter Brianna und deren Freund und Historiker Roger Wakefield auf die Suche nach Jamie. Gemeinsam durchsuchen sie Museen und alle historischen Papiere, derer sie habhaft werden können. Offensichtlich hat Briannas Vater und Claires Lebensliebe die Schlacht bei Culloden 1746 überlebt und erfreut sich auch 20 Jahre später noch bester Gesundheit.

Claire geht wieder durch die Steine am Craigh na Dun und findet - natürlich findet sie ihn - ihren Mann, der Druckereibesitzer, Schmuggler und Geschäftspartner von Bordellbesitzerin Madame Jeanne ist und der sich mal Alexander Malcolm und mal Jamie Roy nennt. In zwanzig Jahren ist viel passiert.

Für mich war es eine große Freude, zu erfahren, was Claire und Jamie in ihren fast 200 Jahre voneinander getrennten Leben widerfahren ist. Claire ist - ohne ihn wieder zu lieben aber doch - zu ihrem ersten Mann Frank Randall zurückgekehrt, ist mit ihm nach Amerika ausgewandert und hat dort nicht nur ihre Tochter Brianna großgezogen sondern auch Medizin studiert. Jamie führte jahrelang ein einsames Leben in einer Höhle, immer in Angst und auf der Flucht vor den Engländern, musste schließlich doch ins Gefängnis und endete als Stallbursche auf einem Gut in England.

Das schönste an „Ferne Ufer“ war für mich die Beschreibung der Situationen, in denen Claire und Jamie sich wieder kennenlernen: die Angst vor den ohneeinander verbrachten Jahren, die Wut und die Eifersucht, die Claire packen, als plötzlich ein Mädchen „Papa“ zu Jamie sagt, und die Liebe, die doch stärker ist als 20 Jahre Einsamkeit.

Obwohl ich natürlich wissen will, wie es den beiden in Amerika ergeht, wohin es sie am Ende von „Ferne Ufer“ verschlagen hat, werde ich jetzt einmal etwas anderes lesen. Die Auswahl nach einem überbordenden Bücher-Weihnachten ist riesengroß. Aber keine Sorge: Teil vier der Highland-Saga ist gekauft und bereit, gelesen zu werden.

Lieblingszitat (diesmal aus Diana Gabaldons Danksagungen am Ende des Buches):
„Mein tiefster Dank gilt: (…) meinem Mann Doug Watkins für sein literarisches Urteilsvermögen, seine Randnotizen (z. B.: „schon wieder Brustwarzen?“) und die Witze, die ich angeblich von ihm klaue um sie Jamie Fraser in den Mund zu legen;“

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