Die geliehene Zeit

Diana Gabaldon
(übersetzt von Sonja Schumacher, Rita Seuß und Barbara Steckhan)


Ja, ich bin gefangen. Gefangen in einer Welt aus Blut, Rache, Lust und Leidenschaft. Es ist wie die Sucht, die mich auch immer „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ einschalten lässt, wenn ich um 19.45 Uhr zu Hause bin. So banal das ganze auch sein mag, man will wissen, wie es weitergeht. Mich wundert, dass aus Diana Gabaldons Highland-Saga noch niemand eine Serie gemacht hat.


Wir begegnen Claire wieder – aber nicht wie erwartet als Frau von Jamie Fraser, sondern in den späten 60er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts. Sie scheint wieder in ihr altes Leben zurückgekehrt zu sein.

Frank Randal, ihr Ehemann, ist gestorben und Brianna, Claires Tochter ist 18 Jahre alt. Gemeinsam mit ihr begibt sich Claire auf Spurensuche nach Schottland. Sie will ihrer Tochter eine unglaubliche Geschichte erzählen und gestehen, wer wirklich ihr Vater ist.

Parallel erzählt Gabaldon, wie Claires und Jamies Leben im 18. Jahrhundert weitergeht, wie sie als Freunde des Sohnes des im Exil lebenden schottischen Königs, Bonnie Prince Charles, in Frankreich versuchen, den vor der Tür stehenden Freiheitskampf der Schotten gegen die Engländer zu verhindern, und wie ihre Liebe zueinander wächst und Claire schließlich schwanger wird.

Der zweite Teil der Saga hat mich fast genauso fasziniert wie der erste. Vermutlich nicht so sehr, weil ich an Schottland oder seiner Geschichte interessiert bin, sondern weil mich diese Liebe zwischen zwei Menschen fasziniert, die den widrigsten Umständen trotzt. Und weil mir die Charaktere sympathisch sind: Claire, eine starke Frau, die weiß, was sie will, die sich aber auch fallen und beschützen lassen kann. Und Jamie, der geheimnisumwitterte, rauhe Kerl, der innen drin aber bedürftig und weich ist, und sich dieser Seite seiner Selbst nicht schämt.

Und ja, ich habe Teil drei, „Ferne Ufer“, schon begonnen. Aber keine Angst: Irgendwann werde ich wieder etwas anderes lesen. Wahrscheinlich...

Lieblingszitat:
Die Hände fest verschlungen, saßen wir auf der Bank und sprachen lange Zeit kein Wort, währen die feuchte Brise im Weinlaub unsere Gedanken flüsterte. Regentropfen rieselten auf uns herab wie Tränen über Trennung und Verlust.

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