Fifty Shades of Grey


E L James

Ja, auch ich hab’s gelesen. Natürlich! Ich wollte auch wissen, was es auf sich hat mit der Sado-Maso-Trilogie, die zur Zeit in aller Munde ist. Erwartet habe ich mir von „Fifty Shades of Grey“, „Fifty Shades Darker“ und „Fifty Shades Freed“ eine Geschichte über eine Frau, die sich in einen verkorksten Typen verliebt, mit der es ob der Beziehung bergab geht, und die sich im letzten Teil wieder von dem Typen lösen kann. Bekommen habe ich etwas ganz anderes.


Anastasia Steele ist im Begriff das College abzuschließen, als sie durch einen Zufall Christian Grey kennenlernt. Christian ist 27, charmant, sieht umwerfend aus und ist Self-Made-Milliardär. Und er ist fitfy shades of fucked up – das sagt er zumindest von sich selbst. Christian geht nämlich keine normalen Beziehungen ein, sondern schließt Verträge mit Frauen ab, die sich ihm unterwerfen. Er bestimmt über ihren Tagesablauf, ihre Kleidung, sie müssen sich einem Sportprogramm unterziehen und bestimmten Hygienevorschriften, und Christian steht auf dominante, sadistische Sexualpraktiken.

Ana ist von diesem Mann fasziniert. Klar, ihr emanzipierter Verstand sagt ihr, dass sie so nicht leben kann, aber sie ist auch neugierig und überwältigt, welche Lust die Hingabe und sexuelle Unterwerfung ihr bereiten. Außerdem verliebt sie sich in Christian und beschließt, diesen neuen, unbekannten, aufregenden Lebensstil zu versuchen.

Aber nicht nur Anas Welt steht Kopf, auch Christian verliebt sich, und beginnt, sich und sein Leben durch und für Anastasia zu verändern.

Was am Ende dabei herauskommt, ist eine leidenschaftliche Liebesgeschichte, gewürzt mit Helikopterflügen, Mordversuchen, Streit, psychisch kranken Exfreundinnen, Romantik und viel Sex. Explizit beschriebenem Sex, der beim Lesen Lust macht und keine Sekunde abstoßend wirkt.

Was mich allerdings an „Fitfy Shades of Grey“ wirklich fasziniert hat, war weniger der konstant hochgehaltene Spannungs- und Sexpegel. Es war mehr die Tatsache, dass auch diese Liebesgeschichte funktioniert, wie so viele andere große vor ihr: Unbedarftes junges Mädchen verliebt sich in reichen, schönen, gefährlichen Mann. Er verliebt sich aber auch in sie und ändert für sie sein Leben.

Und das ist der Grund, warum das junge unbedarfte Mädchen in mir Geschichten wie diese – oder „Twilight“ oder „Pretty Woman“ – so liebt. Weil sie das beschreiben, worauf wir doch alle selbst hoffen: Dass der tolle aber leider ein wenig verkorkste Mann (reich muss er gar nicht sein...) sich in uns verliebt und für uns sein Leben ändert. Ach... seufz...

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