Ewig Dein

Daniel Glattauer


Er hat wieder zugeschlagen. Daniel Glattauer hat es nach „Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Wellen“ wieder geschafft, mir den Atem und den Schlaf zu rauben. Ich habe es trotz überwältigender Müdigkeit zu einer gänzlich unchristlichen Zeit von Karfreitag auf Ostersamstag nicht geschafft, dieses Buch wegzulegen. Aber im Gegensatz zu den beiden letzten Romanen Glattauers wollte ich diesmal nicht, dass es ewig so weitergeht, ich wollte, dass es endlich vorbei ist...


Judith ist Mitte dreißig. Sie lebt in Wien, ihre Eltern sind geschieden, der Bruder ist aufs Land gezogen. Sie hat viele Freunde, und nachdem sie es ein halbes Jahr zuvor geschafft hat, aus der Opfer-Rolle auszubrechen und sich endlich von Carlos zu lösen, lernt sie im Supermarkt Hannes kennen.

(Shit, irgendwie erinnert sie mich an jemanden...)

Hannes ist lieb. Er ist unglaublich lieb. Er trägt Judith auf Händen. Ihre Freunde finden ihn toll, ihre Mutter würde Hannes am liebsten adoptieren und ihr Bruder ist das blühende Leben, seit er von Judiths Neuem einen Job bekommen hat. Hannes ist wahnsinnig um Judith bemüht, er liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab, er ist immer da. Immer. Auch wenn er nicht da ist. Und es vergeht kein Tag mehr, an dem er seiner Angebeteten nicht versichert, dass er für immer bei ihr sein werde.

Nach einem vollkommen verunglückten Venedig-Urlaub erträgt Judith es nicht mehr und sie versucht, sich von Hannes zu trennen. Aber sie wird ihn nicht los. Ihre Familie versteht die Welt nicht mehr, und Judiths Freunde sind plötzlich alle irgendwie auf Hannes’ Seite. Judiths Welt gerät immer mehr aus den Fugen. Hannes macht sie verrückt – im Wortsinn.

Schon der Klappentext zu „Ewig Dein“ ist beklemmend. Und auch beim Lesen der ersten paar Seiten habe ich mir alle paar Zeilen gedacht: „Judith, nicht! Der Typ ist gestört!“. Hätte ich einen Hang zum Nägelbeißen, wären sie jetzt alle weg. Danke, Herr Glattauer, für eine schlaflose Nach und DIESES Ende!

Lieblingszitat:
„Sie wollte keine falschen Hoffnungen in ihm wecken. Hoffnungen schon, aber keine falschen. Welche die richtigen waren, würde die Zukunft der Gegenwart früh genug einflüstern.“

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